Caspari-Kaserne

Die Caspari-Kaserne befand sich im Stadtteil Deichhorst im Westen der Stadt, umgeben von der Wildeshauser Straße im Westen, der Brauenkamper Straße im Osten und der A 28 (früher B75) im Süden. Die Einweihung der Kasernenanlage fand am 3. Oktober 1935 mit dem Einzug des I. Bataillons sowie der 13. Kompanie des Infanterieregiments 65 statt. Ein Jahr später folgten II. Bataillon, 14. Kompanie und der Regimentsstab. In der Kriegszeit war die Kaserne Heimat für verschiedene Ersatz- und Ausbildungseinheiten des Heeres.

Ab 1945 wurde die Kaserne unterschiedlichen Nutzungen zugeführt. So diente sie zeitweise als Sammellager für "Displaced Persons", ab 1948 als Auswandererlager ("Camp Vancouver"). Einzelne Gebäude wurden in dieser Zeit sowohl für die Unterbringung von Flüchtlingen und Vertriebenen als auch von der Britischen Besatzungsmacht genutzt.

Ab dem Jahr 1951 übernahm die Britische Armee den gesamten Komplex und stationierte dort mit dem 30. und 77. Heavy Anti Aircraft Regiment Einheiten zur Flugabwehr.

1958 erfolgte die schrittweise Räumung der Kaserne durch die Britische Armee und die Übergabe an die Bundeswehr. Zunächst wurden kleinere Instandsetzungseinheiten, das Quartiermeisterbataillon 3, das Sanitätsbataillon 3 sowie das I. Bataillon des Luftwaffenausbildungsregiments 2 in der Kaserne stationiert. Im östlichen Bereich der Kaserne wurde die neu gegründete Standortverwaltung untergebracht.

Luftbild Caspari-Kaserne 

In den 1960er Jahren lösten die Flugabwehrraketenbataillone 24 (1962) und 35 (1968) die bisher in der Kaserne stationierten Einheiten nahezu komplett ab. Das FlaRakBtl 24 war mit dem Waffensystem NIKE ausgestattet, das FlaRakBtl 35 mit HAWK. Die Stellungen befanden sich in der Region, das FlaRakBtl 24 bezog seine Operationszentrale in der Stellung Schönemoor bei Delmenhorst (ab 1973).

Im Jahr 1989 erfolgte mit der Umrüstung des FlaRakBtl. 24 vom Waffenssystem NIKE auf PATRIOT die Umwandlung in das Flugabwehrraketengeschwader 24. Das FlaRakBtl 35 wurde ebenfalls in dieser Zeit in ein Geschwader umgewandelt. Neu stationiert wurden ab 1990 die 5. und 6. Staffel des Flugabwehrraketengeschwaders 25.

Zu Beginn der 1990er Jahre wurde im Rahmen der neuen Luftwaffenstruktur 4 beschlossen, die Kaserne zu schließen. Das FlaRakG 35 wurde aufgelöst (Ende 1992), das FlaRakG 24 in Flugabwehrraketengruppe 24 umbenannt und auf den Fliegerhorst nach Oldenburg verlegt. Die 5. und 6. Staffel des FlaRakG 25 verlegten nach Bad Arolsen. Somit endet am 26. Januar 1994 offiziell die Nutzung der Kaserne. In den Jahren 2000/2001 wurde ein Großteil aller Gebäude der Kaserne abgerissen. Die zunächst noch verbliebene Standortverwaltung wurde Ende 2002 aufgelöst, die Gebäude später ebenfalls abgerissen bzw. umgenutzt. Heute befindet sich auf dem Gelände der Stadtteil "Neues Deichhorst".

Quellen:

 

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