Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im September 1939 wurde mit der Mobilmachung das Ersatzheer aufgebaut, für zukünftige Feldtruppenteile wurden Ersatz- und Ausbildungseinheiten aufgestellt. In Delmenhorst waren fortan fast ausschließlich Einheiten des Ersatzheeres stationiert. Die bislang bekannten Einheiten sind nachfolgend aufgeführt.
Für die bislang in Bremen stationierte 22. Infanterie-Division wurde dafür dort am 26. August 1939 das Infanterie-Ersatz-Regiment 22 als Ersatzeinheit aufgestellt. Es bestand nur aus dem Stab, unterstellt waren ihm die Infanterie-Ersatz-Bataillone 16, 47 sowie 65. Im November 1939 wurde der Stab nach Delmenhorst verlegt. Das Regiment war der Division 180 in Bremen unterstellt.
Im Juni 1940 erfolgte die Umbennung des Regiments in Infanterie-Ersatz-Regiment 269, im Herbst 1942 verlegte es nach Nienburg.
Für das bislang in der Caspari-Kaserne stationierte Infanterieregiment 65 wurde das Infanterie-Ersatz-Bataillon 65 als Ersatzeinheit aufgestellt. Es hatte die Aufgabe, Rekruten auszubilden, dem Regiment Ersatz zuzuführen und die Genesenden nach der Entlassung aus dem Lazarett zu betreuen, bis diese wieder einsatzfähig waren. Das Bataillon gehörte zum Infanterie-Ersatz-Regiment 22, welches ebenfalls in der Kaserne stationiert war und später in Infanterie-Ersatz-Regiment 269 umbenannt wurde.
Ab August 1942 erfolgte die Neugliederung des Ersatzheeres und eine Trennung des Ersatz- und Ausbildungswesens. Das Infanterie-Ersatz-Bataillon 65 wurde zum 1. Oktober 1942 in Infanterie-Ausbildungs-Bataillon 65 umbenannt und weitgehend von allen Verwaltungsaufgaben befreit. Gleichzeitig wurde ein neues Infanterie-Ersatz-Bataillon 65 bestehend aus der Stamm-Kompanie, einer oder mehrerer Genesenden-Kompanien und aus Marsch-Kompanien mit bereits ausgebildeten Neueingezogenen oder erneut zum Einsatz bestimmten Genesenden aufgestellt. Einen Monat später, im November, erfolgte die Umbenennung beider Einheiten von Infanterie in Grenadier-Bataillone.
Diese Struktur hatte allerdings nur kurzen Bestand, bereits im April 1943 erfolgte die Zusammenlegung beider Bataillone zum Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 65. Kurz vor der nahezu kampflosen Übergabe der Stadt am 20. April 1945 verließ das Bataillon die Kaserne, Teile wurden bei Kampfhandlungen in der Gegend eingesetzt.
Das Flugabwehr-Ersatz-Bataillon 52 wurde am 20. November 1940 in Bremen aufgestellt. Es hatte die Aufgabe, Rekruten auszubilden, dem Feldheer Ersatz zuzuführen und die Genesenden nach der Entlassung aus dem Lazarett zu betreuen, bis diese wieder einsatzfähig waren. Das Bataillon war der Division 180 in Bremen unterstellt.
Spätestens mit der Neugliederung des Ersatzheeres und der Teilung des Bataillons in Flugabwehr-Ersatz-Bataillon 52 und Flugabwehr-Ausbildungs-Bataillon 52 zum 1. Oktober 1942 erfolgte die Stationierung in der Caspari-Kaserne. Nähere Details hierzu fehlen.
Diese Struktur hatte allerdings nur kurzen Bestand, bereits im April 1943 erfolgte die Zusammenlegung beider Bataillone zum Flugabwehr-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 52. Zeitweise scheint auch ein Ergänzungszug der Stammkompanie an der Nutzhorner Straße untergebracht gewesen zu sein.
Im März 1945 verließ das Bataillon die Kaserne, Teile wurden bei Kampfhandlungen in der Gegend eingesetzt.
Die Einheit wird im März 1945 in Delmenhorst erwähnt.
Die Infanterie-Nachrichten-Ersatz-Kompanie 269 gehörte als Ersatztruppenteil zur Infanterie-Ersatz-Regiment 269, welches in der Caspari-Kaserne lag. Der genaue Termin, wann im Jahr 1940 die Verlegung in die Kaserne erfolgte, ist nicht bekannt. Mit der Verlegung des Ersatz-Regiments nach Nienburg Ende 1942 wurde auch die Kompanie dorthin verlegt.
Die Infanterie-Nachrichten-Ersatz-Kompanie 269 gehörte als Ersatztruppenteil zur Infanterie-Ersatz-Regiment 269. Sie wird Anfang 1940 erstmalig für die Caspari-Kaserne erwähnt. Am 16.03.1940 erfolgte die Umbenennung in Infanterie-Panzerjäger-Ersatz-Kompanie 269. Mit der Verlegung des Ersatz-Regiments nach Nienburg Ende 1942 wurde auch die Kompanie dorthin verlegt.
Die Infanterie-Geschütz-Ersatz-Kompanie 269 gehörte als Ersatztruppenteil zur Infanterie-Ersatz-Regiment 269. Sie wird Anfang 1940 erstmalig für die Caspari-Kaserne erwähnt. Mit der Verlegung des Ersatz-Regiments nach Nienburg Ende 1942 wurde auch die Kompanie dorthin verlegt.
Ab November 1942 wird für Delmenhorst eine Standort-Kompanie z.B.V. (zur besonderen Verwendung) des Ersatzheeres verzeichnet. Untergebracht war sie vermutlich bei den übrigen Ersatzeinheiten in der Caspari-Kaserne. Weitere Details sind nicht bekannt.
Quellen: